Für den jüdischen Maler Felix Nussbaum (1904 Osnabrück - 1944 Auschwitz) errichtete Daniel Libeskind das Felix-Nussbaum-Haus als Erweiterungsbau des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück; es ist sein erstes vollendetes Bauwerk. Über eine ausführliche Baubeschreibung stellt hier der Autor die wesentlichen Merkmale der als »dekonstruktivistisch« bezeichneten Bauweise Libeskinds vor. Über eine baugeschichtliche Untersuchung zeigt er, daß die Architektursprache Libeskinds in einer bis in die Renaissance zurückreichenden Überlieferungskette steht. Dem Autor gelingt außerdem der Nachweis, daß die Bauweise des Architekten auch als Ergebnis der jahrtausendealten, bis in die Gegenwart wirkenden jüdischen Kulturtradition anzusehen ist.