Die »Schlesischen Weber« oder »Das Jagdrecht« zählten zu den aufsehenerregendsten Bildwerken ihrer Zeit und illustrieren bis heute die sozialen Zustände im deutschen Vormärz. Das Buch nimmt am Beispiel Carl Wilhelm Hübners eine differenzierte historisch-phänomenologische Einordnung und Neubewertung der sozialthematischen Genremalerei um die Mitte des 19. Jahrhunderts vor und zeigt ihre enge Bindung an den Literaturbetrieb der Zeit auf. Hübners Stellung zwischen Bürgerlichkeit und aufkeimenden sozialistischen Ideen, zwischen Romantik, realistischen Tendenzen und dem neu entstehenden Kunstmarkt, letztlich zwischen drängender Zeitgeschichte und innerer Bindung an das Akademiereglement, macht ihn zum Repräsentanten einer Epoche, die sich zwischen Sehnsucht nach Neuem und Angst vor dem Unbekannten nicht zu entscheiden vermochte.