Als Vorlage dieses sehr schönen Faksimiledruckes diente ein Exemplar der Ausgabe von 1557 aus dem wissenschaftlichen Altbestand der Georgius-Agricola-Bibliothek der Bergakademie Freiberg. Georgius Agricola 1494 - 1555 war Wissenschaftler und Gelehrter im Sinne der Renaissance. So kannte er sich auch in der Pädagogik, der Medizin und der Philosophie gut aus. Die Erstausgabe von »De re metallica« ist ein typografisches Meisterwerk. Sie ist das Resultat eines ehrgeizigen Editionsprojekts des Verlags Froben & Episcopius in Basel, das damals volle 6 Jahre in Anspruch nahm. Zwar hatte Agricola den Text zu »De re metallica« bereits 1550 fertig gestellt. Dennoch erschien das Buch erst 1556, ein Jahr nach Agricolas Tod. Grund dafür waren die 292 Holzschnitte, die wesentlich zum Verständnis des Textes und zum Ruhm des Buches beitrugen. War die Produktion eines Buches im 16. Jahrhundert an sich schon ein aufwändiges Unterfangen, so wurde sie durch die Illustrationen erst recht kostspielig. Die Herstellung der Holzschnitte war ein arbeitsteiliger Prozess: vom Zeichner, der die Skizzen anfertigte, über den »Reisser«, welcher diese auf die Holzplatte übertrug, bis zum »Formschneider«, der den Druckstock anfertigte. Vor allem letzterer war gut bezahlt. Die Fertigung der Holzschnitte ging auf Kosten des Verlags, die Zeichnungen hingegen musste Agricola als Autor selber finanzieren. (Fines Mundi)