»Ich habe diese Zeichnung mehrere Male gemacht - ohne, dass ich mich erinnert hätte, dass ich sie schon mal gemacht hatte - und ohne, dass ich je wusste, woher die Idee kam.« So wie Georgia O’Keeffe 1916 ihre Arbeitsweise auf Papier beschreibt, sind eine Vielzahl ihrer Arbeiten in Kohle, Aquarell, Pastell oder Bleistift entstanden: in Serie. Das Papier bot ihr einen Raum frei zu experimentieren. Mit den Wiederholungen schuf sie sich ein Repertoire an Motiven und entwickelte ihre Formensprache weiter, Blatt um Blatt die Grenze zwischen Objektivität und Abstraktion verwischend. Mit einer hervorragenden Werkauswahl aus vier Jahrzehnten bietet dieser Band erstmals einen umfassenden Blick auf O’Keeffes Arbeiten auf Papier - von den organischen Abstraktionen, Aktzeichnungen und Naturzyklen ihrer frühen Schaffensphase bis zu den Blumen, Porträts und Luftansichten der folgenden Jahrzehnte. In ihren Texten zeigen Samantha Friedman und Laura Neufeld, wie die Arbeit auf Papier das Oeuvre der großen Künstlerin geprägt hat und erläutern ihre herausragende Stellung innerhalb der amerikanischen Moderne.