Émile Prisse d’Avennes (1807-1879), ein französischer Orientalist, Schriftsteller und Künstler, war einer der bedeutendsten Ägyptologen des 19. Jahrhunderts. Als glühender Verehrer ägyptischer und orientalischer Kunstfertigkeit zog ihn die arabische Kunst in ihren Bann. 40 Jahre lang erforschte er Syrien, Arabien und Persien und lebte in Ägypten und Algerien. Zum Islam übergetreten, reiste Prisse als Araber verkleidet unter dem Namen Edris Effendi durch Ägypten. Die altägyptische und die islamische Kultur erforschend, schrieb er später: »Wir werden sämtliche Künste diskutieren, all jene Gewerbe, wie sie von den Orientalen mit so viel Geschmack, Brillanz und Fantasie kultiviert wurden. Wir werden prachtvolle Reproduktionen der Monumente und Objekte von Kunst und Luxus präsentieren, die von einer fortschrittlichen Kultur zeugen, deren Einfluss sogar in Europa zu spüren war.« Im Jahr 1877 veröffentlichte Prisse in Paris seine herausragende Bestandsaufnahme der islamischen Kunst und Architektur: »Arab Art« (»L’Art arabe d’après les monuments du Kaire, 1869-1877«). Die drei Atlas-Bände enthalten 200 mehrheitlich von Prisse selbst stammende Tafeln mit 137 prächtigen Farblithographien. »L’Art arabe« ist ein unverzichtbares Kompendium über die Entwicklung der arabischen Kunst in all ihrer Pracht und Vielfalt und lässt zugleich das Herz der Freunde historischer Buch- und Zeichenkunst höher schlagen. Herausgegeben vom renommierten Historikerpaar Blair/Bloom, das in 20 Publikationen und hunderten Aufsätzen nahezu alle Aspekte der islamischen Kunst und Architektur bereits untersucht hat. (Text dt., engl., franz.)