Köln 2007. Reisende fanden im frühen 20. Jahrhundert in Minusio/Tessin Gelegenheit, das »Sanctuarium Artis Elisarion« zu besuchen. Neben dem »Goetheanum« Steiners der einzige erhaltene Tempelbau dieser Zeit. Die rituelle Begehungsstruktur des Gebäudes folgte den Erleuchtungsstufen der Kunstreligion, des »Klarismus«. Bei der Decodierung dieses heute eher »kitschig« wirkenden Paradiesentwurfes offenbart sich ein faszinierendes Geflecht sexualtheoretischer Strömungen vor dem Hintergrund der religiösen Umbruchsituation um 1900, der Lebensreform und inhaltlicher Fragen der modernen Malerei. Stifter der »neuen Religion« war Elisár von Kupffer (1872-1942).