Schon im 20. Jahrhundert weisen die Erscheinungsbilder der Architektur keine stilistischen Regelmäßigkeiten mehr auf, die einer systematischen und konsensfähigen Kunstgeschichte folgen. Deshalb verlassen die Verfasser den Weg der chronologischen Aufzählung und erzählen stattdessen detektivisch eine Geschichte der Architekturbilder. Im Zentrum architekturtheoretischer Betrachtungen steht der Zeitbegriff. Schon seit der Renaissance versuchen Architekten über die Zeitdimension verlorene Architekturbilder wiederzubeleben. Auch heute fliehen Architekten in die Vergangenheit, oder - als Vertreter einer Avantgarde bzw. der sogenannten Szene - in eine vermeintliche Zukunft. Jedenfalls offenbart sich Architektur als geniales Medium, um in der Zeit zu wandern. Ein zentrales Thema des Buches ist die rätselhafte Kraft der Moderne, ihr dämonisches Spiegelbild im Denkmal und eine damit verknüpfte neue Theorie der Moderne.