Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) gilt als einer der wichtigsten und einflussreichsten barocken Architekten Europas. Die Schlösser, Herrensitze und Kirchen, die er für den österreichischen Kaiser und seinen Hof entwarf, fußen auf Elementen des Theaters, wie die Autoren nachweisen. Seine architektonischen Entwürfe voller kalkulierter Lichteffekte und dramatischer Steigerungen auf dem Weg zum und durch das Gebäude lassen Anklänge an prunkvolle Umzüge und Bühnendesigns erkennen. Aus solchen Momenten gewinnen seine Bauten ein Gutteil ihrer Vielfalt, Lebendigkeit und Schönheit. Detailliert werden diese Aspekte an den Bauten und ihren Fassaden beobachtet und in hervorragenden Fotografien nachvollziehbar gemacht. In Fischers Schriften finden sich tatsächlich Hinweise darauf, dass dieser in jungen Jahren bei der Planung von Festumzügen mitgewirkt hat und in enger Verbindung zu Bühnenbildnern stand. (Text engl., Yale)