Im Zuge der Wiederherstellung des im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten Schloss Charlottenburg malte Hann Trier 1972 im Weißen Saal ein abstraktes Deckenbild. Dieses Kunstwerk ersetzte ein Deckengemälde von Antoine Pesne, Hofmaler bei Friedrich dem Großen. Der Entscheidung gegen eine Rekonstruktion des vernichteten Werkes von Pesne waren langjährige und heftige öffentliche Auseinandersetzungen zwischen Denkmalpflegern, Kunsthistorikern und Politikern vorausgegangen. Hann Trier zeigt mit seiner einfühlsamen Schöpfung überzeugend, daß zeitgenössische, ungegenständliche Malerei eine Alternative zur Rekonstruktion ist, die unter bestimmten Voraussetzungen zu vergleichbaren oder besseren Ergebnissen führen kann. Das Buch stellt die Komplexität des Vorhabens mit Vorgeschichte und Auswirkung grundlegend vor und berücksichtigt vor allem die architektonischen Gegebenheiten ausführlich.