Zwischen 1929 und 1943 erschien »Die neue Linie« im Leipziger Beyer-Verlag. Als herausragende Lifestyle-Illustrierte ihrer Zeit, vordergründig nicht mehr als ein gehobenes Unterhaltungsblatt, war ihr Konzept für die damalige Massenpresse fortschrittlich und wegweisend: Keine andere Publikation gestaltete so konsequent die Ideen der typographischen Avantgarde für ein Massenpublikum. Führende Grafik-Designer aus dem Bauhaus-Umfeld prägten das Erscheinungsbild der Illustrierten. Und trotz medialer Gleichschaltung blieb die Handschrift der ansonsten beim Regime verhassten Bauhaus-Moderne bis in die Kriegsjahre hinein von den Repressalien der Machthaber weitgehend verschont. Der Katalog »Das Bauhaus am Kiosk« beleuchtet das wechselhafte Schicksal der Illustrierten in ihrer Epoche.