In der Klausurbibliothek des seit 1234 ununterbrochen bestehenden Zisterzienserinnenklosters St. Marienthal in Sachsen wird als kostbarster Schatz ein aufwendig ausgestatteter Psalter gehütet. Ursprünglich als privates Gebet- und Andachtsbuch konzipiert und erst später zum Gebrauch beim Stundengebet in einer klösterlichen Einrichtung umgerüstet, wurde der in einem fränkischen, vielleicht Bamberger Malatelier mit reichem Bild- und Initialschmuck versehene sogenannte St. Marienthaler Psalter für eine einflussreiche weltliche oder geistliche Persönlichkeit geschaffen. Trotz seiner besonderen Bedeutung gehört er zu den wenig beachteten illuminierten Handschriften aus der Mitte des 13. Jhs. Dieser Band behandelt u.a. die teilweise ungewöhnliche Ikonographie der sieben Vollbilder des Psalters, die in prächtiger Wiedergabe und in Originalgröße vor Augen geführt werden.