Das Bonner Schloß war die Residenz der Kölner Kurfürsten und Erzbischöfe, die über mehrere Generationen aus dem Hause Wittelsbach kamen und die internationalen Maßstäbe des Münchner Hofes auch am Rhein zu verwirklichen suchten. So entstand eine Synthese zunächst italienischer, dann vor allem französischer Geschmacksvorstellungen. Während die Ausstattung weitgehend verloren ist, aber aus zahlreichen, teilweise erstmals publizierten Bild- und Textquellen anschaulich erschlossen werden kann, repräsentiert die originelle Architektur mit ihrer weitläufigen Einbindung in die Landschaft noch heute unmittelbar die hohen Ambitionen ihrer Erbauer. Zweihundert Jahre Nutzung als Universitätsgebäude brachten eine kaum weniger anspruchsvolle Ausstattungsgeschichte mit sich: Wandfresken der Nazarener, Treppenhaus und Aula im Stil des Art Déco und eine sehr qualitätvolle Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg, die dezidiert der ästhetischen Bildung der Studenten dienen sollte.