Während das Bauhaus mit seinen Wirkungsstätten in Weimar, Dessau und Berlin heute weltweites Ansehen genießt, ja zu einem Mythos der Moderne wurde, ist seine erste und unmittelbarste Nachfolgeschule weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei war es die Staatliche Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar (oder kurz: Bauhochschule), welche die reformerischen Bestrebungen des 1925 von dort vertriebenen Bauhauses weiterführte, gestalterisch modern gesonnen, wenn auch auf eigenständige Akzente bedacht. Das andere Bauhaus - wie Julius Posener die Schule einmal genannt hat - unternahm es in der kurzen Zeit seines Bestehens von 1926-1930, sich von dem bereits legendären Vorbild zu lösen, um so eine Alternative moderner, auf Bauen und Wohnen orientierte Gestaltung zu entwickeln.