Die japanische Architektur wird seit langem für ihre Extravaganz, Nachhaltigkeit und scheinbar unbegrenzte Kreativität gerühmt - nicht weniger als acht japanische Architektinnen und Architekten wurden mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet. Seit den experimentellen Kontruktionen der Expo ’70 in Osaka hat Japan eine Schlüsselposition in der globalen Architektur, manifestiert in meisterhaften Betonkonstruktionen von Tadao Ando oder nachhaltigeren Ansätzen von Baumeistern wie Kengo Kuma, Shigeru Ban und Kazuyo Sejima. Jüngere Generationen entwickelten ihre Arbeit noch weiter im Einklang mit der Umwelt, Bautraditionen und verfügbaren Ressourcen, immer in Hinblick auf die besonderen Situation des Landes: hohe Bevölkerungsdichte, effiziente Wirtschaft sowie tragische Katastrophen wie Erdbeben. So unterscheidet sich die japanische Architektur im Kern von der europäischen und amerikanischen durch die Fähigkeit zu akzeptieren, dass die Welt so unvorhersehbar ist wie die Spiegelungen des Lichts in Sejimas Museumsbau in Kanazwa. Dieses Buch präsentiert 39 japanische Architektinnen und Architekten mit insgesamt 55 Projekten, von Tadao Andos Shanghai Poly Theater, SANAAs Grace Farms, Fumihiko Makis 4 World Trade Center bis hin zu Takashi Suos nachhaltiger Zahnarztpraxis. Ein ausführlicher Essay verdeutlicht, dass ein Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft das Fundament zeitgenössischer japanischer Baukunst bildet, wie es in keinem anderem Land möglich wäre. (Text dt., engl., frz.)