Seit etwa 1440 bauten die Bürger der Stadt Rheine mehrere Generationen lang an ihrer gotischen Pfarrkirche, die noch heute den historischen Stadtkern überragt. Die Anbringung der Glocken auf dem Turm im Jahr 1520 jährt sich 2020 zum 500. Mal. Anlass genug, den Kirchenbau mit seiner Baugeschichte und Baugestalt sowie den herausragenden Kirchenschatzes erstmals in einer Ausstellung und einem Begleitband zu präsentieren. Der außergewöhnliche Kirchenschatz aus der Zeit vor 1800 ist Ausgangspunkt für die Untersuchung der historischen, kirchlichen und sozialen Voraussetzungen und Lebenszusammenhänge der Stadt im Grenzgebiet zu den Niederlanden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Archäologen, Sozial-, Kirchen-, Bau-, Glocken-, Textil- und Kunsthistorikern liefert eine umfassende Stadt-, Frömmigkeits-, Bau- und Kirchengeschichte auf dem neuesten Stand. Grundlegende Erkenntnisse zur Organisation und Finanzierung des Kirchenbaus und die Rolle des Stifterwesens weit über Rheine und Westfalen hinaus, machen das Buch zu einer Fundgrube für jeden an Kunst-, Stadt- und Kirchengeschichte Interessierten.