Das vorliegende Buch rekonstruiert die barocke Stadtpalastkultur der Berliner Hofgesellschaft, die sich nach dem 30jährigen Krieg ausprägte. Die Mehrheit der etwa 60 Paläste wird hier erstmals auf Basis lange unbeachteter Archivalien vorgestellt und in einen entwicklungsgeschichtlichen Kontext gestellt. Damit wird erstmals der Versuch gemacht, die Entstehung dieses Bautyps vor dem Hintergrund der Etablierung einer königlichen Hofgesellschaft in Brandenburg-Preußen nachzuvollziehen und den Wandel von internationaler Moderne zu ausgeprägten Regionaltypen darzustellen und zu begründen. In deutlicher Abgrenzung vom Modell Versailles wird das Verhältnis von Herrscher und Hof, insbesondere die wechselnde Führungsrolle von fürstlicher Baupolitik und privatem Repräsentationswillen, charakterisiert.