Es ist einem Zufall zu verdanken, daß die chinesische Archäologie um eine große Entdeckung reicher ist. Im Jahre 1983 wurde in der südchinesischen Stadt Guangzhou (Kanton) bei Bauarbeiten freigelegt, was eigentlich kein menschliches Auge mehr zu sehen bekommen sollte: Das über 2000 Jahre alte Grab des Zhao Mo, des zweiten Königs von Nan Yue, dem Land »Jenseits der Berge«. Im Jahre 122 v. Chr. war Zhao Mo (reg. 137-122 v. Chr.) am, Elefantenhügel bestattet worden. Damals lag dieser Ort außerhalb der Hauptstadt Panyu, dem heutigen Guangzhou. Während die systematische Suche nach den Schätzen des Grabes, von denen eine lange Überlieferung Kunde brachte, über Jahrhunderte vergeblich blieb, half den modernen Archäologen der Zufall: Bagger brachten zutage, was über 2000 Jahre lang ungestört im Boden verborgen lag. Mehr als 1000 Beigaben konnten annähernd unversehrt geborgen werden. Insgesamt 115 wertvolle Gold- und Silberobjekte, Jaden, Bronzen und Kermaiken. Macht und Reichtum eines vergangenen Königreichs spiegeln sich darin, aber vor allem die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten der Menschen von Nan Yue.