Die alten Ägypter erfanden die Propaganda. Selbst verlorene Kriege wurden von ihnen aus religiösen Gründen zu glorreichen Triumphen umgedeutet. Ein Team junger Ägyptologen, die eine Ausstellung für das Gustav-Lübcke-Museum in Hamm konzipiert haben, ist der Frage nachgegangen, wie die altägyptischen Herrscher sich selbst in kriegerischen Handlungen sahen und wieweit dies mit der Wirklichkeit übereinstimmte. Dabei zeigt sich, dass die Pharaonen es schon vor über 3000 Jahren in der Kunst der Selbstdarstellung weit gebracht hatten. In dem vorliegenden Band werden erstmals in diesem Umfang die kulturellen Interaktionen des Pharaonenreiches mit seinen Nachbarn in den Mittelpunkt gestellt. Hierbei werden dem dogmatischen Selbstverständnis der Pharaonen als »Herrscher der Welt« die reale Außenpolitik und die dabei eingesetzten Mittel gegenübergestellt. Die in Hamm konzipierte Ausstellung präsentierte rund 250 speziell ausgewählte Denkmäler, die über dieses Spannungsfeld zwischen Fiktion und Wirklichkeit berichten. Sie stammen aus renommierten Museen und Privatsammlungen Europas und den USA, darunter auch Objekte, die erstmals öffentlich gezeigt wurden.