Während Ausgrabungen in den Jahren 1993 bis 1996 entdeckten Archäologen der Universität Basel in der Nabatäerstadt Petra die Werkstatt eines Bronzehandwerkers aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert. Dieses reich bebilderte Buch legt die Ergebnisse dieser Grabung ausführlich vor. Die Erforschung des vollständig und gut erhaltenen Werkstattinventars gibt einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise und den Alltag des Bronzegießers. Die Produktionspalette der Werkstatt umfasste Lampen, Glocken, Zimbeln, Räuchergefäße und anderes Kleingerät ebenso wie Reliefs und Statuetten. Zahlreiche hier gefundene Gipsabgüsse und -formen sind die ersten Exemplare dieser Materialgattung, die in ihrem primären Kontext dokumentiert werden konnten. Die neuen Gipsfunde gestatten es, die bisherige Forschungsmeinung zur angewandten Formtechnik zu revidieren, und bieten neue technologiegeschichtliche Einsichten. Überlegungen zur Stadtentwicklung von Petra, zur Wirtschaftsgeschichte und Bilderwelt der Nabatäer stellen die Ergebnisse der Grabung in einen größeren kulturhistorischen Zusammenhang.