Das Buch gewährt einen einzigartigen Einblick in die vielfältige Auseinandersetzung der Künste und des Kunsthandwerks mit dem Thema Hieroglyphen. Neben einem Einführungstext über die Systematik der Hieroglyphenschrift selbst und die faszinierende Geschichte ihrer Entschlüsselung im 19. Jh. enthält das Buch Texte über die Wiederentdeckung der Hieroglyphen in der Renaissance, die Emblematik als Bildersprache der frühen Neuzeit und die Rezeption der Hieroglyphen als Chiffre in der Klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst. Dabei wird deutlich, dass die Beschäftigung der Künste mit der Hieroglyphenschrift bis in die Moderne von einem grundlegenden Irrtum geprägt war. Die Faszination der Bilderschrift begründete sich in der Annahme, dass es sich hierbei nicht um eine Schrift im herkömmlichen Sinne handele, sondern um ein Medium, das sowohl mit einem Bild einen umfassenden Inhalt transportieren konnte und gleichzeitig eine Chiffrierung ermöglichte, die die Inhalte nur auserwählten Lesern zugänglich machte. Dieses Missverständnis, das seinen Ursprung in der Renaissance hat, trug maßgeblich zur Entstehung des Mythos der Hieroglyphen bei und hält sich bis in unsere heutige Zeit. Der Begriff »Hieroglyphe« hat heute diverse Bedeutungen, für viele Menschen steht dabei die des »Rätsels« an erster Stelle. Lassen sie sich entführen in eine Welt der Rätsel und Mysterien, in eine Bilderwelt voll verborgener Bedeutungen und exotischer Landschaften.