Die Ostotheken aus den Städten der kleinasiatischen Landschaften Pamphyliens und des Rauhen Kilikien werden in dieser Monographie zum ersten Mal systematisch erfasst und typologisch geordnet. Die Ostotheken dieser Region bilden eigene Gruppen, die sich deutlich von der Produktion sowohl kleinformatiger Grabmonumente als auch großformatiger Sarkophage im übrigen Kleinasien absetzen lassen. Sie dienten der Aufnahme von Brandbestattungen. Zu den charakteristischen Dekorationselementen der zylindrischen und kastenförmigen Ostotheken gehören Girlanden aus Lotos- Akanthus- Lorbeer- Efeu- und Eichenblättern; die Schmalseite kastenförmiger Ostotheken sind oft mit Scheintüren verziert. Die kastenförmigen Ostotheken mit ihren Dachdeckeln lassen sich als kleine Grabhäuser verstehen, die zylindrischen Ostotheken lassen sich dagegen Rundaltären anschließen. Die verhältnismäßig häufigen Porträts in den Lünetten der Girlanden geben wichtige Anhaltspunkte für die Datierung, parallel dazu verläuft die stilistische Entwicklung der Gattung. Die Ostotheken wurden demnach von späthellenistischer Zeit bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. hergestellt.