Global gesprochen, ist Europa nicht mehr als eine relativ kleine Halbinsel, die an der eurasischen Landmasse anhängt, und doch wurde es zu einem »Kontinent«, weil dort äußerst innovative und für den ganzen Planeten folgenreiche Ideen entwickelt wurden. Von Europa aus starteten ruhelose Entdecker und Eroberer, Forscher und Siedler und machten sich den Erdball untertan. Seit dem 15. Jahrhundert war Europa eine Triebfeder für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation, doch wo die Ursprünge für dieses Phänomen liegen, blieb bis heute in der Dunkelheit der Prähistorie verborgen. Der renommierte Archäologe Barry Cunliffe sieht Europa nicht als Ort von Staaten und von Grenzen, sondern als geographische Nische, vom Klima begünstigt und vor allem davon, dass es von vielen Meeren umgeben ist. Auch die vielen großen Flüsse, die den kleinen Kontinent durchziehen, brachten reiche Ressourcen in die Reichweite seiner Bewohner, so dass insgesamt Handel und kultureller Austausch florierten. Die Entwicklung der frühen Europäer wurzelt in einem komplexen Wechselspiel, dynamischem Gleichgewicht und in einer demographischen und geographischen Durchlässigkeit. Universalgeschichten sind selten geworden! Trotzdem wird hier der fulminante große Wurf gewagt, ohne die einzelnen Ereignisse aus den Augen zu verlieren, so dass insgesamt eine interdisziplinäre »Tour de Force« entsteht. Eine Dreistigkeit, die sich auf umfassendes, tief greifendes Wissen gründet, eine äußerst gelehrsame und engagierte große Erzählung ist dieses Buch über die frühen Europäer! Das »Alte Europa« erscheint wieder jung! (Text englisch)