Die im 8. Jahrhunder v.Chr. einsetzende griechische Kolonialisierung Unteritaliens und Siziliens bot den Siedlern aufgrund der strategisch günstigen Lage Süditaliens und seiner fruchtbaren Landschaften ideale Voraussetzungen für ein außergewöhnliches wirtschaftliches, militärisches und kulturelles Wachstum. Die neugegründeten Städte und kleineren Ortschaften übertrafen schon bald das Mutterland an Macht, Glanz und Wissen: Paestum, Syrakus, Agrigent, Segesta laden noch heute mit ihren spektakulären Bauwerken zur Besichtigung ein. Hunderte von exquisiten, eigens für diesen Band aufgenommene Fotos erschließen die einzelnen Städte mit ihren Monumenten wie auch die zahlreichen Schätze in den Museen, darunter großartige Reliefs, Bronzeplastiken, Vasen und Architekturterrakotten und nicht zuletzt die aus dem Meer geborgenen Bronzen von Riace. Auch lässt sich nirgendwo die polychrome griechische Malerei klassischer Zeit - die bunt ausgemalten Gräber, die berühmte Tomba del Tuffatore oder die Tänzerinnen von Rufo - besser studieren als in den Museen von Paestum und Neapel. Unvergleichlich natürlich auch die Schmuckstücke aus Gold und Edelsteinen im Museum von Tarent. Dieser Prachtband erschließt anhand der jüngsten Forschungen facettenreich das gesamte Phänomen der griechischen Kultur in Italien: Kunst, Philosophie und Literatur ebenso wie Wirtschaftssysteme, Münzwesen und Kriegsführung der Westgriechen vom 8. bis ins 3./2. Jahrhundert v.Chr.