Ernst Steins Geschichte des spätrömischen Reiches ist eine große Pionierleistung der Erforschung der Spätantike. Das zweibändige Werk zeichnet sich aus durch stupende Quellenkenntnis, die souveräne Darstellung der großen Zusammenhänge und einen immensen Detailreichtum. Auch 95 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes im Jahr 1928 ist es ein unverzichtbares Standardwerk. Der 1891 im galizischen Jaworzno geborenen Stein, seit 1931 außerordentlicher Professor in Berlin, kehrte 1933 von einer Gastprofessur in Brüssel nicht nach Deutschland zurück. Der Exilant, der 1940 auch aus Belgien vor den Deutschen fliehen musste, schrieb seit 1933 nicht mehr in deutscher Sprache und nannte sich mit Vornamen Ernest. Der zweite Band der »Geschichte des spätrömischen Reiches« erschien erst im Jahr 1949 postum in französischer Sprache unter dem Titel »Histoire du Bas-Empire«. Erstmals erscheinen hier die Bände in der Form ihres Entstehens: Band I auf Deutsch, Band II auf Französisch. (Text dt., franz.)