»Wir sind alle Amerikaner«, meinte Barack Obama in seiner Rede über die Beziehungen zwischen den USA und Kuba im Dezember 2014. Nur wenige Tage später fanden sich Arturo O’Farrill und saein Afro Latin Jazz Orchestra auf der karibischen Insel ein, um das Nachfolge-Album zu ihrem Grammy-Gewinner »The Offense of the Drum« aufzunehmen. Gemeinsam mit großen Gästen aus vielen Teilen Amerikas gingen sie in die legendären Abdala Studios; mit dabei waren u. a. Jazz-Saxophonist Rudresh Mahanthappa, Pianistin Michele Rosewoman oder DJ Logic aus New York oder Alexis Bosch, Bobby Carcassés, Cotó und Michel Herrera aus Kuba. 58 Nordamerikaner, inklusive Produzenten, Fotografen und Kameraleute, arbeiteten daran, wie Arturo O’Farrill es nennt, »die Konversation aufzunehmen, die Dizzy Gillespie und Chano Pozo vor fast siebzig Jahren begannen, und sie auf einen modernen Status zu bringen«. Fünf nordamerikanische und vier kubanische Komponisten waren beauftragt worden, für »Cuba: The Conversation Continues« neue Kompositionen zu schreiben. Es ging darum, die Lücke zwischen Jazz und afro-kubanischer Musik weiter zu schließen und eine wirklich »universelle Musik« zu schaffen. Das Album präsentiert zudem die »Afro-Latin Jazz Suite«, eine überwältigende Suite in vier Teilen, die das Apollo Theater in Harlem anlässlich des 65. Jahrestages von »The Afro-Cuban Jazz Suite« in Auftrag gegeben hatte, einem der Meisterwerke von Arturos legendärem Arrangeurs-Vater Chico O’Farrill. Der Sohn, ebenfalls Arrangeur und Pianist, wurde 2015 von der Jazz Journalist Association zum »Pianisten des Jahres« gewählt.
