Oran Etkin ist einer der besten modernen Klarinettisten, außerdem laut Yusef Lateef ein »Komponist von eminenter Individualität«. Beide Qualitäten setzt der in Israel geborene, in den USA aufgewachsene Musiker auf seinem neuen Album »Gathering Light« (Motéma) wirkungsvoll in Szene. Inspiriert von Touren in Indonesien, China, Japan, Israel und Europa, verarbeiten die neuen Kompositionen Etkins Melodien und Rhythmen aus diesen unterschiedlichen Welten. Aufgenommen mit dem Leader an der Bassklarinette, Ben Allison am Bass, Nasheet Waits am Schlagzeug, Lionel Loueke an Gitarre und Vocals und Curtis Fowlkes an der Posaune, erschaffen diese zwölf Originale ihren eigenen »World-Jazz«: fest verwurzelt in der Jazz-Tradition, mit denen diese fünf Ausnahmemusiker aufgewachsen sind, und den New Orleans Sounds, die Etkin zur Musik brachten, dabei ohne Scheuklappen für die schönen, neuen Klangwelten, die sich neugierigen Musikhörern an allen Ecken des Globus bieten. Fragt man Etkin, was ihn antreibt, antwortet er: »Aufregende Musik zu schaffen, die die Kunstform in neue Richtungen bringt.« Von den ersten Bassklarinetten-Tönen von »Gambang Suling«, Etkins Hommage an die indonesischen Musiker, die ihm dieses Volkslied beibrachten, bis zu den sanften Schlussakkorden von »When It’s Sleepy Time Down South«, in Erinnerung an »Louis Armstrong, den Mann, der meine Liebe zur Musik entzündet hat«, offenbart dieser mutige Künstler hier seine Musikalität, seinen Charakter und seine harmonische Intelligenz - »Gathering Light« ist gleichermaßen faszinierend wie »infizierend«.