In ihrer diesjährigen Winter-Ausstellung beschäftigt sich die Kunsthalle Würth mit den vielfältigen kulturhistorischen Aspekten des (deutschen) Natur- und Waldbewusstseins. Ausschlaggebend hierfür: die UNO hat das Jahr 2011 zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt. Ein ergiebiges und sehr beliebtes Thema, denn, wie auch unsere Nachbarn gern bemerken, beim Wald versteht der Deutsche keinen Spaß. »Das Rigide und Parallele der aufrecht stehenden Bäume, ihre Dichte und ihre Zahl, erfüllt das Herz des Deutschen mit tiefer und geheimnisvoller Freude.« (Elias Canetti) Spuk und Geister sind hier heimisch, romantische Sehnsucht ebenso wie unser Holzvorrat - und unser aller Waldsterben. Wie macht sich das Phänomen Wald in den Künsten bemerkbar? Wie verändert es sich und warum? Ist der Wald für den einen Künstler eher spirituell aufgeladen, sieht ihn ein Anderer möglicherweise sehr pragmatisch. Anhand von Spitzenwerken aus der Sammlung Würth geht das großformatige Buch diesen Fragen nach und entschlüsselt den Mythos Wald zumindest auf künstlerischer Ebene, von Cranach bis Hockney, von Böcklin bis Beuys. Mit Textbeiträgen von Werner Spies, Harald Hartung u.a. Aufschlussreich, kompakt, ordentlich bebildert - empfehlenswert! (Swiridoff)