Der Erfurter Landschaftsmaler Ferdinand Bellermann (1814-1889) steht - anlässlich seines 200. Geburtstages - mit einer umfangreichen Auswahl von Ölstudien und Zeichnungen im Zentrum einer Ausstellung, vornehmlich geht es um seine Venezuela-Reise in den Jahren 1842-1845, die durch Alexander von Humboldt befördert und vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. finanziell ermöglicht wurde. Sie prägte die gesamte weitere künstlerische Arbeit von Ferdinand Bellermann. Ganz im Sinne der von Alexander von Humboldt formulierten Ideen erfasste er mit künstlerischen Mitteln die charakteristischen »Physiognomien« der Landschaften und der Pflanzenwelt Venezuelas und verarbeitete seine Studien in späteren Jahren zu großformatigen Landschaftsgemälden. Auch deutsche und italienische Landschaften haben ihn intensiv beschäftigt. Neu entdeckte Dokumente aus dem Nachlass Bellermanns erweitern heute unser Wissen um sein Leben und Werk beträchtlich. Der Band, der die gleichnamige Ausstellung des Angermuseums Erfurt begleitet, versammelt neben einem üppigen Tafelteil, der auch Werke seiner Zeitgenossen und Lehrer umfasst, Aufsätze verschiedener Fachwissenschaftler sowie umfangreiches Quellenmaterial und vermittelt so den aktuellsten Forschungsstand zu diesem - von seinen Zeitgenossen ungerechtfertigter Weise als »Urwaldmaler« abgestempelten - Künstler. Entdeckenswert!