Picasso war auch auf dem Gebiet des Künstlerbuchs produktiv. Zwischen 1905 und 1973 gestaltete er mehr als 150 Bücher, von denen die bedeutendsten im Ausstellungskatalog gezeigt werden. Im Mittelpunkt steht Picassos Experimentierfreude mit den Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten dieses fesselnden Mediums. Der Katalog präsentiert das Künstlerbuch Picassos erstmals als komplexes Objekt, nicht als Gebrauchsgraphik. Der Universalkünstler ritzte, schnitt, stach oder zeichnete Illustrationen, er verfasste aber auch selbst Gedichte, Widmungen und politische Texte. Seitenabfolge, Layout, Typographie inspirierten ihn ebenso wie Bucheinbände und Schuber. Er benutzte fast jede bis dahin bekannte Drucktechnik und trieb neue Techniken an ihre Grenzen. Die ersten Illustrationen schuf Picasso auf Bitten seines Freundes, des Autors Max Jacob. Es folgten in kommenden Jahrzehnten Projekte mit Paul Eluard, Tristan Tzara, Pierre Reverdy und anderen. Picasso reagierte zudem auf die Einladungen bedeutender Verleger wie Pierre André Benoit, Iliazd und Georges Hugnet und schuf mit ihnen einige der schönsten Künstlerbücher des 20. Jahrhunderts. Den entstandenen Buchkunstwerken merkt man die Freude ihrer Schöpfer an jedem Detail an, sie kitzeln beim Durchblättern alle Sinne. Der Katalog zeigt Aufnahmen von Seitenstrecken, Einbänden und Schubern und macht die Vielfalt des Mediums anschaulich. Vertiefende Texte erläutern die Zusammenarbeit mit einzelnen Autoren und Verlegern und geben Einblick in einige der spannendsten Künstlerbücher.