Die Arts-and-Crafts-Bewegung nahm ihre Anfänge Mitte des 19. Jahrhunderts im viktorianischen England und gewann bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs zahllose Anhänger von Chicago bis Budapest. Ihre ideologischen Tendenzen spiegeln die durch die Industrialisierung erschwerten Bedürfnisse der Menschen in sozialer, politischer und künstlerischer Hinsicht. Die Wiederbelebung der traditionellen Handwerkskünste und die Aufwertung der Gebrauchskunst in allen Lebensbereichen zählten zu den ersten Zielen der Pioniere. Das Phänomen der Arts and Crafts-Bewegung erstreckte sich auf alle Bereiche der Gestaltung - Architektur, Stadtplanung und Metallverarbeitung ebenso wie Stickerei und Möbeldesign u.v.a. - und wird in dieser Vielfalt auch im vorliegenden Buch präsentiert. Nach einer detaillierten Einführung in die Entstehung der Bewegung dokumentiert dieser umfassende und reich bebilderte Band die unterschiedlich motivierten Anfänge sowie stilistische Entwicklung in den einzelnen Ländern. Besonders beleuchtet werden hierbei neben Großbritannien und dem Gründerzirkel um William Morris vor allem Österreich, Deutschland und Niederlande, des weiteren Ungarn und Polen, Russland und die skandinavischen Länder sowie die Vereinigten Staaten. Die ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet, Rosalind Blakesley, beschließt ihre gut lesbare Studie mit einer Bewertung verschiedener Tendenzen in den Gegenwartskunst, die an die Arts and Crafts-Bewegung anknüpfen. (Text engl.)