Die Genter Künstlerin Berlinde de Bruyckere (Jahrgang 1964) ist eine Ausnahmeerscheinung in der zeitgenössischen Kunst. In ihren Werken wird die Fragilität des Körperlichen bis hin zu seiner Metamorphose in andere Wesen anrührend und bestürzend präsent. Mit Lucas Cranach d. Ä. verbindet De Bruyckere die Reflektion über Verwundbarkeit des Leibes in den Akten und in der Figur des »Schmerzensmannes«. In Bildern aus Filmen von Pier Paolo Pasolini erweist sich der Körper als Sprache einer bis in den Mythos reichenden Wirklichkeit. Das Katalog-Buch zeigt einen außergewöhnlichen Dialog in Bildern von De Bruyckere, Cranach und Pasolini. Ein Essay des Philosophen Gernot Böhme über die Figur des »Schmerzensmannes« stellt die Kunstwerke vor den Hintergrund deutscher Philosophie und aktueller ethischer Fragestellungen. (Text dt., engl., Hirmer)