Pietro Perugino (1445-1523) war um 1500 einer der erfolgreichsten Künstler der italienischen Renaissance. Auch fern von Florenz und Perugia, den Zentren seiner Tätigkeit, warben namhafte Auftraggeber um seine Dienste. Ausgehend von seinem gemälde »Die Vision des Heiligen Bernhard«, einem Hauptwerk, das König Ludwig I. im frühen 19. Jahrhundert für München erwerben konnte, erschließt der prachtvolle Band Peruginos gesamte künstlerische Karriere. Der konzentrierte Blick auf eine reiche Auswahl an Gemälden und Zeichnungen führt die sehr individuellen ästhetischen und spirituellen Qualitäten seiner Kunst vor Augen; ein besonderer Schwerpunkt gilt dabei den Werken der reifen Schaffenszeit. Neben seinen religiösen Schöpfungen lassen einfühlsame Porträts und mythologische Darstellungen die humanistischen Ideale seiner Zeit lebendig werden. Ferner beleuchtet die Publikation Peruginos Rolle im Florentiner Kunstgeschehen und seine Bedeutung für das frühe Wirken Raffaels. (Hatje Cantz)