Handkoloriertes Faksimile der Originalausgabe von 1586, in Leder gebunden. Unter den Buchillustratoren des 16. Jahrhunderts war der Züricher Jost (Jobst, Jodocus) Amman einer der produktivsten und vielseitigsten. Amman versah in den 30 Jahren seines Schaffens nicht nur Bibeldrucke und religiöse Schriften, Ausgaben antiker Klassiker und Werke der deutschen Literatur mit Bildschmuck, sondern auch historische Schriften, Chronikwerke, juristische und kunsttheoretische Bücher. Das Hauptgewicht seiner Illustratorentätigkeit lag indes bei »Realien«-Werken und gerade diese Arbeiten Ammans dürfen wegen ihres kulturhistorischen Wertes besonderes Interesse beanspruchen. Das vorliegende »Frauentrachtenbuch« mit vorzüglichen farbigen Abbildungen deutscher und europäischer Trachten ist das bedeutendste kostümkundliche Werk Ammans, geschaffen in der Tradition Dürers und Holbeins, die um 1500 bzw. 1550 ebenfalls Trachtenbilder von Frauen geschaffen hatten. Unter kostümgeschichtlichem Aspekt betrachtet, gibt Ammans »Frauentrachtenbuch« einen vortrefflichen Einblick in die Vielfalt und gesellschaftliche Mehrschichtigkeit - von der Magd zur Kaiserin - der Mode in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der beiliegende Begleitband zur Faksimilieausgabe von Manfred Lemmer gibt umfassend Einblick in die Tradition der Buchillustration, speziell der Modeillustration im 16. Jahrhundert. Kenntnis- und detailreich analysiert Lemmer die Kleidungsvorschriften dieser Zeit, ihre Ursprünge, Veränderungen und gesellschaftliche Funktion. Im Anhang ein Wörterverzeichnis zur Klärung altertümlicher Begriffe bei den Illustrationsbezeichnungen Ammans.