Johann Simon von Kerner zeichnete sich durch umfassende botanische Kenntnisse und hervorragende zeichnerische Fähigkeiten aus, die zu zahlreichen Tafelwerken geführt haben. Alexander von Humboldt wollte ihn wegen seiner Artenkenntnis auf seine Reise um die Welt mitnehmen. Neben speziellen botanischen Beschreibungen, wie einer Flora von Stuttgart und von Württemberg, sowie ausländischer und ökonomischer Pflanzen in Deutschland, einer Beschreibung der Melonen und der Geschichte der amerikanischen Eichen, veröffentlicht er das ausgezeichnet bebilderte Werk »Le raisin: ses espèces et varietés dessinées et colorées d’après nature«. Sein Hauptwerk, der »Hortus sempervirens exhibens icones plantarum selectiorum« erschien 1795-1829 in 70 Lieferungen mit über 700 Tafeln. Der vorliegende Faksimile-Reprint ist ein Nachdruck der ersten 5 Lieferungen die zwischen 1798-1800 erschienen. Im Vorwort zum ersten Band schrieb Kerner: »Abhängig vom Augenblike des Anlasses, und den Begünstigungen der Umstände kann die Ausstellung der botanischen Schaustükke, die mir das Glük in die Hände führt, der Anreihung nach nicht anders, als zufällig seyn. Jede Pflanze wird in ihrem natürlichen Habitus dargestellt, und ü berdis jedem weitere Auseinandersezung erforderden Theile die nöthige Aufmerksamkeit gewidmet werden. Nebst dem systematischen Namen wird der Charakter samt dem Vaterlande, Standorte, den vornehmsten Quellen der davon vorhandenen Nachrichten und anderen kurz auszudrükenden Notizen, die der Pflanzenfreund angezeigt wünschendürfte, beigesezt werden.« Stuttgart im Monat Mai 1795.