Im Jahr 1891 erhielt das Universitätsmuseum für Archäologie und Anthropologie eine Sammlung von über 3.400 Gemmen und Kameen, die Maxwell Sommerville, ein Verleger und Weltreisender des 19. Jahrhunderts aus Philadelphia, zusammengetragen hatte. Ihre Herstellung reicht von der Antike bis zum Klassizismus. Erst 1997-2002 wurde das Material systematisch von Dietrich Berges bearbeitet mit dem Ergebnis, dass über 350 Steine echt antik und griechischer, etruskischer bzw. römischer Herkunft sind. Die Mehrzahl der Gemmen aber datiert ins 18. und 19. Jh. und wird in diesem Band mit einem Katalog von 258 Steinen vorgelegt. Die Stücke entstanden meist in Rom oder Italien und liefern eine Fülle von Informationen zu den Gepflogenheiten des Antikensammelns im klassizistischen Europa im Besonderen und zu Aufklärung und europäischem Klassizismus im Allgemeinen. Das Material ist nach Herstellungszeitraum und Thema organisiert, sodass leicht die Beliebtheit bestimmter Sujets zu bestimmten Zeiten zu ersehen ist. Vergleiche mit anderen Gemmensammlungen des 18.-19. Jhs geben einen breiten Überblick über regionale Unterschiede des klassizistischen Geschmacks beiderseits des Atlantiks. (Texte dt., Zusammenfassung engl.)